02.08.2017 Ankunft in Busan

Abflug am 01.08.2017 in Frankfurt nach Amsterdam zum Sammelairport. Von dort flogen wir alle mit unserem Ausbilder nach Incheon Airport in Seoul. Nach 14 langen Stunden Flug waren wir dann endlich dort. Nun war es nur noch ein kurzer 45 min Hopser nach Busan. Unsere Unterkunft hier in Busan lag nur eine knappe Stunde vom Flughafen entfernt. Um ca. 20:00 Uhr Ortszeit haben wir schließlich im Crown Habor Hotel eingecheckt.  

 

03.08.2017 Hafen von Busan

Heute morgen gab es um 7 Uhr Frühstück in unserem Hotel. Abfahrt zum Hafen dann um 8:40 Uhr und dortige Ankunft gegen 11 Uhr. Nach der Sicherheitskontrolle ging es dann für uns acht Ferienfahrer aufs Schiff. Dort angekommen, bezogen wir unsere Kammern und wurden kurz eingewiesen. Danach hieß es direkt Blaumann an und helfen Wasser einladen. 200 Sechser- 2l

Packen Wasser. Sogar der Kapitän hat mit angepackt. Danach gab es in der Messe Hühnchen mit Reis zu essen. Anschließend haben wir mit unserem Ausbilder eine Schiffsbesichtigung gemacht. Brücke und Monkey Island machten dabei den Anfang.

 

04.08.2017

Heute hieß es um vier Uhr „Aufstehen“. Von der Brücke aus durften /mussten wir das Anlegemanöver aus Busan New Port verfolgen. Nach einem leckeren Pfannenkuchen zum Frühstück fuhren wir mit unserer Schiffsführung vom Vortag fort. Auf dem Upper Deck besichtigten wir die vordere Manöverstation. Dort sahen wir sogar fliegende Fische. Witziger weise hatten wir uns darüber erst kurz zuvor mit Kapitän Schwager unterhalten.

Auch der Maschinenraum stand auf der Sightseeingtour. Dort herrschte durch den Achtzylinder Diesel jedoch ein Höllenlärm. Zudem fand eine Notfallübung statt, bei der wir das Anlegen des Überlebensanzugs samt Schwimmweste und das Einsteigen in das Rettungsboot übten.

 

05.08.2017

"Alles Gute zum Geburtstag" hieß für Celine zu ihrem 17. Geburtstag heute. Auch der weitere Besuch des Maschinenraums war interessant, da man sich nur anschreien konnte. Unser Ausbilder war danach fast schon heißer. Dem ersten Offizier haben wir danach auch noch einen neuen Teppichboden für seine Kabine vom Hauptdeck (Upper Deck) bis ins F Deck getragen. Zum Glück hat er uns danach eine Runde Malzbier spendiert. Die anschließende Übung (Wasserschlacht) mit den mobilen Feuerlöschspritzen war hingegen ein irrer Spaß. Nur haben 400 Liter pro Minute einen heftigen Rückschlag. Nach dem Mittagessen mussten wir leider unser ganzes Deck samt Kammern putzen. Das große Highlight des Tages war jedoch die Geburtstagsparty eines unserer philippinischen Crewmitglieder. Mit Bier und Karaoke war es richtig spaßig.

 

 06.08.17 Sunday is Funday

Da heute Sonntag war, hatten wir Ferienfahrer frei. Deshalb gibt es auch nur wenig Spannendes zu erzählen. Jedoch waren Fabian und ich noch auf der Brücke, wo uns der Kapitän auf den Seekarten unseren Kurs zeigte und die verschiedenen Dinge, die man darauf ablesen kann. Auch haben heute die Onbord-Meisterschaften der Santa Rita angefangen. Ich persönlich trete in Kicker und Darts an. Jedoch bin ich in Kicker nicht sonderlich gut. Ergo: ich habe vier Spiele verloren.

 

07.08.17

Der heutige Tag begann mit dem Aufräumen der vor zwei Tagen verwendeten Löschschläuche. Danach durften wir und als Feuerwehrmann verkleiden. Samt Anzug, Helm und Atemschutzgerät, welches wir auch aufsetzten. Damit durften wir auch noch zwei Decks hoch und wieder runter laufen. Nach der Kaffeepause hatten wir ein Gespräch mit Kapitän Schwager, um uns einmal richtig kennen zu lernen und noch ein paar Dinge zu besprechen. Kurz nachdem er gegangen war, rief er uns allerdings an, um uns zu sagen, dass draußen Delphine zu sehen seien. Als unser Ausbilder dann etwas Signalmittel zur Anschauung holte, rief er ein zweites Mal an, und beorderte uns auf die Brücke, um auf der anderen Schiffsseite die Delphine durch ein Fernglas beobachten zu können.

Nach dem Mittagessen begaben wir uns in die Lehrwerkstatt, wo wir mit der Bearbeitung unseres Werkstückes begannen. Zu Feierabend waren wir noch am Bug des Schiffes, wo wir wirklich einen Delphin oder Hai sahen. Am Abend setzten wir unser Bordturnier fort. Einmal 0:2 in Darts verloren und einmal gegen den Chief Mate 2:0.

 

08.08.2017

Wie schon tags zuvor haben wir in unserer Werkstatt an unserem Werkstück weitergearbeitet. Einen halben Tag lang feilen, feilen messen und wieder und wieder. Am Nachmittag haben wir dann jedoch etwas Lustiges gemacht. Mit unseren Überlebensanzügen sind alle acht Ferienfahrer in unseren Pool gesprungen. Da in den Anzügen etwas Luft drin ist, sind sie an der Wasseroberfläche getrieben.

 

09.08.17

Und schon wieder feilen. Heute bin ich damit allerdings fertig geworden. Danach waren wir ganz vorne im Schiff, wo sich auch die Ankerketten befinden. Nach dem Mittagessen hat uns der zweite Offizier die Krankenstation gezeigt und welche  Geräte sich dort befinden. Zu guter Letzt sind wir in einen unserer Laderäume hinabgestiegen. Durch die ganzen Container war das jedoch relativ unspektakulär.

 

10.08.2017

Den Schatten des 3. Ingenieurs zu spielen, war heute sicher nicht das spannendste Erlebnis der Reise, aber es war sehr interessant zu sehen, wie so ein Tag im Maschinenraum abläuft. Nach einem kurzen Kontrollgang ging ich ihm bei der Reparatur einer unserer Vakuumpumpen zur Hand. Das ganze Teil musste wegen einer kleinen Dichtung komplett zerlegt werden. Nach einer leckeren Lasagne zum Mittag machten wir uns an die Kontrolle eines Wasserfilters im Zentrifugen- System des Schmieröls. Erstaunlich nur, dass wir fünf Minuten brauchten, um eine 24er Nuss zu finden. Zu guter Letzt kletterten wir in den Raum, wo sich der Motor der Bugstrahlruder befand und kontrollierten dort den Filter der Hauptlöschpumpe. Am Abend hatte ich noch ein Darts- und ein Kicker turnier, wobei ich beide verlor.

 

10.08.2017 Doppelter Donnerstag

Nein, dies ist kein Witz. Heute war der zweite Donnerstag dieser Woche. Auf Grund der Zeitzonen entstanden.

Endlich bin ich auch mit dem Feilen fertig. Angerissen und gekörnt ist das Werkstück auch schon. Muss nur noch gebohrt werden. Nach der Mittagspause machten wir uns auf zum Lagerraum der Seile am Bug, wo uns unser Ausbilder das Laschen mit Laschketten demonstrierte. Anschließend zogen wir mit Gabelschlüsseln ausgerüstet los, um bei einer Reihe von Containern die Laschstangen nachzuziehen. Im hinteren Taulager veranstalteten wir anschließend aus Mangel an Optionen Tauziehen. Auf der Achtermanöverstation übten wir anschließend noch das Werfen der Wurfleine, mit welcher sonst eine Landverbindung hergestellt wird.

 

11.08.2017

Sägen statt feilen hieß es heute. Zu welchem Zweck auch immer haben Marten und ich heute den halben Tag lang Metallteile mit unserer Bandsäge zersägt. Natürlich fanden wir die Aufgabe hoch interessant und stürzten uns mit Feuereifer in die Arbeit. Nach dem Mittagessen spielten wir dann Schnitzeljagd nach Containern, nur anhand ihrer Platznummer. Zum Beispiel 230884(23= 23.Bay vom Bug aus gesehen, 08= 4. Container von der Mitte aus nach Backbord gezählt, 84= zweite Reihe über dem Luken Deckel). Nach dem Kaffee gab es zur Übung „Feuer an Deck“. Vom Rande aus beobachteten wir die Übung mit Löschmonitor, Hohlstrahlrohr und Hydroshield.

 

 

12.08.2017

Der heutige Tag begann wie schon alle davor in der Werkstadt. Endlich konnte ich mit Bohren anfangen. Bin nur noch nicht ganz fertig. Kurz vor der Mittagspause sind wir noch Achterbahn fahren gegangen. Am tiefsten Punkt des Schiffes, dem Kielschwein, verlaufen die Kraftstoff- und die Ballastwasserleitung. Deswegen gibt es dort ein Gleis von fast ganz hinten bis fast ganz vorne. Mit einem kleinen Rollwagen durften wir darauf ein paar mal hin- und herfahren. Nach dem Mittagessen hieß es jedoch wieder aufräumen. Heute kam sogar der Kapitän höchstpersönlich vorbei, um das ganze Schiff zu begutachten. Bei uns gab es natürlich nichts zu beanstanden.

  

13.08.2017

Nach einer kurzen Zeit in der Werkstatt inspizierten wir mit dem ersten und zweiten Offizier den Sechser Ballastwassertank. Hierzu mussten wir erst einmal in den Laderaum hinabsteigen und dann durch eine kleine Bodenluke in den Tank. Nach dem Mittagessen waren wir auf der Brücke beim zweiten Offizier zur Wetterkunde. Er zeigte uns, wie man Windrichtung und -stärke und auch die Lage der Hoch- und Tiefdruckgebiete grob per Hand bestimmen kann. Zudem zeigte er uns das Ganze auch an einem Computerprogramm. Als wir zufällig auf das Thema Piraterie zu sprechen kamen, überredeten wir unseren Ausbilder mit uns den Film "Captain Phillips" anzusehen, anstatt Container laschen zu gehen. Es klappte auch. Zudem zeigte er uns einige sehr lustige Beispiele, wie man Schiffe „nicht“ steuert oder warum man einen Mindestabstand zwischen Schiffen nicht unterschreiten sollte.

 

 

15.08.2017

Endlich bin ich mit meinem Werkstück fertig geworden. Nach sechs Tagen feilen und bohren ist es vollendet. Danach hieß es Werkstatt putzen. Selbst aus den hintersten Ecken holten wir den Schmutz heraus, damit die Werkstatt gestrichen werden kann.

Nach dem Mittagessen begaben wir uns auf die Brücke, wo uns Capt. Schwager eine Steuereinweisung gab. Zwei von uns blieben gleich oben, um das ganze praktisch umzusetzen. Wir anderen gingen mit unserem SBM zum Bug, um mit einer unser Festmacherleinen das Belegen eines Pollers zu üben. Um 15:00 Uhr gingen dann Frida und ich, um auch mal das Schiff zu steuern. Für je eine halbe Stunde. Nach dem Steuern hatte unser SBM etwas Besonderes vor. Er hatte eine Spraydose irgendwo auf dem Upper Deck versteckt, und wir mussten sie finden. Leider bin ich drei Mal dran vorbeigelaufen, wobei ich sie hätte sehen müssen. Eigentlich. Blöd nur, dass der Gewinner ein Bier bekam.

 

16.08.2017

Wieder hatte der SBM die Dose versteckt. Diesmal aber im Maschinenraum. Sie dort zu finden, bedurfte um einiges mehr als an Deck. Zudem war die Dose ganz unten im Schiff in der hintersten Ecke. Danach gab es etwas Theorie. Im Buch "Kollision Verhütungsregeln" mussten wir verschiedene Schiffsbefeuerungen lernen, wozu es auch einen kleinen Test gab. Nach dem Mittagessen laschen wir mal wieder Container. Mit einem Crossway fertig, haben wir in Abwesenheit des SBMs erst mal nichts getan und dann wegen fünf Minuten weitergemacht. Danach „drei Packen minus zwei Packen = einpacken: Feierabend“.

Zum Schluss noch eine Frage: Warum wird ein Schiff im Laufe seines Lebens immer schwerer?

 

Antwort gibt es morgen. 

 

17.08.2017

Wie jeden Morgen waren wir mal wieder in der Werkstatt. Dort haben wir die Kugellager der Steuerbord- Brückentür ausgewechselt und saubergemacht. Nur ein Kugellager ist beim Abmachen kaputt gegangen und hing dann zum Teil noch an der Tür, wo wir es nur mit roher Gewalt runter bekommen haben. Nach dem Kaffee haben wir die Tür wieder eingebaut. Von der Steuerbordnock aus haben wir sogar einen Schwarm Delphine beobachten können. Nach dem Mittagessen ging es dann wieder zum Containerlaschen. Abends bzw. 0 Uhr haben wir unserem SBM eine Überraschungsparty zu seinem Geburtstag gemacht. Inklusive Bierdusche. Nur hat er uns fast durchschaut und kam plötzlich vom F-Deck runter, von welchem er uns schon seit einiger Zeit beobachtet hatte.

So und nun die Antwort auf die Frage von gestern.

1.       Durch das Streichen der rostigen Stellen kommt immer mehr Farbe auf das Schiff

2.       Durch zusätzliche Anbauteile wie Schränke, Werkzeuge oder ähnlichem

Schreibt mich doch mal an, ob ihr es gewusst habt oder nur gut geraten habt. Wer es nicht wusste, nicht schlimm.

 

18.08.2017

Nach der nächtlichen Feier mit etwas Bier ging es heute sehr locker zu. Allesamt haben wir auf der vorderen Manöverstation gechillt, Musik gehört und Knoten geübt. Auch die Wurfleine haben wir noch mal ausgepackt. Zudem haben wir heute wieder je eine halbe Stunde den Autopiloten abgelöst und selbst gesteuert. „Schiff ist nicht gesunken“! ;-)

Nach dem Kaffee haben wir mit unserem SBM noch einige Bilder von Schiffsunfällen und eine Doku über die Seefahrtschule auf den Philippinen angesehen. Danach hatten wir eigentlich schon Feierabend. Abends haben unsere Filipinos wieder eine kleine Feier geschmissen, da morgen dafür keine Zeit ist. 

 

19.08.2017

Fabian und ich haben heute den 3. Ingenieur bei seiner Sicherheitsrunde begleitet. Zusammen haben wir alle Maschinenraumalarme im Maschinenraum selbst und in den Passageways getestet. Ich selbst habe die Alarme im Maschinenraum mit dem 3. Ing. ausgelöst, während Fabian sie am Computer wieder deaktivierte, und im Passageway andersherum. Danach waren die beiden Rettungsboote dran und wir testeten die Motoren. Danach haben wir es mal wieder geschafft, unseren SBM zu einer Doku zu überreden. Erst eine über die Mayerwerft und danach über den Panamakanal. 

Nach dem Mittagessen mussten wir dann mal wieder unsere Kammern saubermachen.

 

20.08.2017 Landausflug in Manzanilo

Heute gegen 6 Uhr morgens haben wir im Hafen von Manzanilo angelegt. Mit Helene, Celine und Fabian habe ich das Geschehen von Bord verfolgt. Die anderen vier waren auf der vorderen Manöverstation. Das Anlegen dauerte etwa eine Stunde, danach begleiteten Fabian und ich die beiden mexikanischen Lotsen von Bord. Nach dem Frühstück gab es einen Test des Backbord- Rettungsbootes, zu welchem es zu Wasser gelassen wurde. Nach dem Mittagessen um 12:30 Uhr begann unser Landgang in Manzanilo. Per Taxi ging es zum Wallmarkt. Zuerst begaben wir uns zum dahinter gelegenen Strand, an welchem es Wellen von bis zu 2 m gab. Die anschließende Shoppingtour im Wallmarkt war weniger mein Geschmack. Nach einem etwas längeren Aufenthalt im Starbucks ging es fein Essen. Zusammen mit dem Chief Mate und dem 2. und 3. Ingenieur waren wir in einem guten Mexikanischen Restaurant zu Gast. Das Essen war köstlich, wohlgemerkt. 

Um 21:00 Uhr kehrten wir auf unser Schiff zurück und legten gegen 1 Uhr wieder ab.

 

21.08.2017

Das gestrige Anlegen war das vorerst letzte Manöver von Kapitän Schwager. Er, der 3rd. Mate und der Ch. Ing haben andere Besetzungen erhalten. 

Heute waren wir mal nicht in der Werkstatt, sondern im Aufenthaltsraum. Die Aufgabe: jeder fertigt zu einem Thema eine Präsentation an. Bei mir war es das Rettungsboot. Den ganzen Tag verbrachten wir damit, die Präsentation zu erstellen. 

 

 

22.08.2017

Heute Morgen wurden die Präsentationen, die am Vortag erstellt worden waren, gehalten. Meine war den Reaktionen nach scheinbar ganz gut. 

Nach Kaffee ging es vor in den Bootsmansstore, wo auch die Ankerketten lagern. Von dort aus kletterten wir in den Bugstrahlruderraum hinab und kurz danach wieder herauf. Danach holte der SBM eine Strickleiter hervor, an der wir einmal hoch und dann wieder runter klettern durften. Danach schauten wir uns in Ermangelung an Aktivitäten eine Doku über Hamburg Süd an. Nach dem Abendessen haben wir uns mit unserem SBM noch "Werner Beinhart" angesehen.

 

23.08.2017

Heute haben wir eine Einweisung in das Elektroschweißen bekommen. Auf einem Metallblech sollten wir dabei eine einfache Schweißnaht ziehen. Und welch Wunder, selbst am Ende waren unsere Schweißnähte immer noch nicht so gut wie die unseres SBM`s. Nach dem Kaffee haben wir die Werkstatt schon wieder durchgefegt, und dieses mal auch gewischt. Jetzt ist alles zum Streichen bereit. Die Farbe steht sogar schon vor der Tür. Nach dem Mittagessen gingen wir hinauf auf Monkey Island, wo unser SBM kurz unser Nebelhorn erklingen ließ. Danach holten wir Segeltuch, Faden und Wachs. Nähen wollten wir. Jeder der Anwesenden entschied sich für einen Seesack. Gemeinsam schnitten wir nun die Teile aus. In den nächsten Tagen werden wir ihn zusammen nähen. 

 

24.08.2017 Tag der Wale

Schon kurz nach dem Frühstück rief uns der Chief Mate an, um uns zu berichten, dass an Backbord ein toter Wal vorbeitreibt.

Danach ging es daran die Werkstatt neu zu Streichen. Mit Pinsel und Rolle machten wir uns an die Arbeit. Als wir fertig waren erstrahlte der Boden in neuem Glanz. Bis zum Mittagessen verbrachten wir die Zeit noch mit Containerlaschen. Nach dem Mittagessen haben wir mit dem Nähen unserer Seesäcke angefangen, wobei es sehr stupfich zuging. um halb vier wurde ich schließlich auf die Brücke gerufen, um nochmal zu Steuern. Vorher bat mich unser 2. Offi jedoch noch ihm Temperatur, Luftfeuchtetemperatur und Luftfeuchtigkeit zu bestimmen. 

 

25.08.2017

Heute haben wir die ganzen Malutensilien wieder aufgeräumt und die frisch gestrichene Werkstatt eingeweiht. Aus einem Bolzen und einer Mutter haben wir uns Flaschenöffner gebaut und anschließend noch ein bisschen in der Werkstatt gechillt. Nach dem Mittagessen hatte ich zusammen mit Fabian beim zweiten Offizier Kartenkunde. Wir haben Positionen auf Seekarten bestimmt, und einen Eintrag ins Trainingslockbuch getätigt. Anschließend haben wir weiter genäht. Auch habe ich heute meine Flaschenpost ins Meer geworfen. Nach der Kartenkunde haben wir uns mit unserem SBM den Film Master and Commander angesehen.

 

26.08.2017 

Der Tag begann heute ganz unspektakulär mit Nähen. Heute habe ich nämlich mit dem Nähen meines Seesacks begonnen und mir dabei unzählige Male in die Finger gestochen. In der Mittagspause rief uns der Chief Mate an, und meinte, dass auf Backbord Delphine zu sehen sind. Natürlich gingen wir sofort hinaus, um sie uns anzusehen. Kurz darauf rief jedoch Capt. Schmidt von der Nock: "Wer will einen Kreis Fahren?" verdutzt liefen die drei Mädels und ich hinauf. Mit dem Kreis hatte er jedoch keinen Scherz gemacht. Helene durfte unser Schiff einmal im Kreis herum lenken. Danach eilten wir alle mit unserem SBM an den Bug, um die Delphine weiter zu beobachten. Dort sprangen diese vergnügt vor unserem Bug herum. Wir beobachteten sie sogar so lange, dass wir beinahe zu spät zum Abendessen gekommen wären. Nach dem Abendessen gingen Fabian und ich noch hoch auf die Brücke, wo Fabian das Schiff noch ein Paar mal im Kreis herrumfahrenlassen durfte, um Zeit zu schinden. Währenddessen versuchte unser Chief Mate herauszufinden, wann die Lotsen kommen würden. Jedoch hieß es vom Hafen aus nach einer guten halben Stunde: Ankern. Erst der Kapitän erreichte die Lotsen direkt, was das Missverständnis klärte. Um 21 Uhr schließlich sahen Helene, Celine, Fabian und ich vom Wellenbrecher aus den Arbeiten auf der vorderen Manöverstation zu.

 

27.08.2017 Callao

Gestern Abend sind wir in Callao Peru eingelaufen. Heute Morgen hat uns dann eine sehr nette Stadtführerin am Hafen abgeholt, um uns Lima zu zeigen. Die Tour startete in der Altstadt Limas, wo wir uns einige Plätze ansahen, an denen Peru seine Unabhängigkeit erkämpft hatte. Danach ging es in ein altes Benediktinerkloster und dessen Katakomben. Was wohl nicht für jeden etwas war, waren die zigtausend menschlichen Knochen (echte) die in den Gräbern lagen. Zurück an der frischen Luft, gingen wir sehr lecker essen. Nachmittags stand ein Inkatempel auf der Liste, der in Lima ausgegraben wurde. Zu guter letzt, gab es noch einen Abstecher zur Strandpromenade. Gegen 18:00 Uhr kehrten wir auf unser Schiff zurück. So gegen 23:00 Uhr sollen wir wieder auslaufen.

 

28.08.2017

Heute haben wir eine Schnitzeljagd über das Schiff gemacht. Angefangen auf der Brücke, waren auf dem ganzen Schiff Hinweise versteckt, die zum nächsten führten. Manche waren einfach, manche schwer. 

 

29.08.2017 Iquique

Um 15 Uhr liefen wir in den chilenischen Hafen Iquique ein. Die Lozen die dazu an Bord kamen, waren sehr freundlich. Einer von ihnen hat uns quasi alles über die Stadt und die Sehenswürdigkeiten erzählt. Auch waren beide von dem, was wir hier an Bord machen, begeistert.

 

30.08.2017

Heute war der zweite Tag unseres Landgangs in Iquique. Jedoch ergab sich wenig Neues. Nur mussten wir am Hafen eine halbe Stunde warten, bis uns jemand zum Schiff gefahren hat. Um 15 Uhr haben wir dann schließlich abgelegt und sind zu unserem 180 Nm entferntem Ziel Puerto Angamos aufgebrochen. Einer der Lozen sprach dieses Mal sogar deutsch, und freute sich über die deutsche Bücken Crew. Der andere war schon beim Einlaufen an Bord gewesen.

 

31.08.2017  Heute hier morgen dort

 

Um 6 Uhr heute Morgen sind wir in Puerto Angamos eingelaufen. Ein Industriehafen, in mitten des trockensten Gebietes der Welt. Seit etwa 100 Jahren hat es hier nicht mehr geregnet. Den gesamten Morgen verbrachten wir mit dem Putzen der Hauptmaschine. Von innen. Eine dreckige und nicht ganz einfache Aufgabe, wenn man sich ständig zwischen Kolben und Wand durchquetschen muss und noch nicht einmal richtig stehen kann. Jedoch gibt es hier eine Menge Seelöwen. Ein paar haben es sich schon auf unserem Wulfsbug gemütlich gemacht.

 

01.09.2017

Da es nur ein paar hundert Meilen bis nach Valparaíso waren, beschloss unser Kapitän, dass wir anstatt auf deat slow aheat zu fahren, den ganzen Tag vor Puerto Angamos zu driften, um die Hauptmaschine nicht zu lange Zeit in einem zu niedrigen Drehzahlbereich laufen zu lassen. Daher gab es auch nicht sonderlich viel zu tun. Lediglich das Bemalen der einige Tage zuvor entrosteten Klimanlage der Werkstatt stand an, und ein paar wollten noch ihre Flaschenöffner zu Ende basteln. 

 

02.09.2017

Heute stand die zweite Farbschicht der Klimaanlage an. Außerdem mussten wir heute unser Deck und unsere Kammern besonders gut putzen, da wir übermorgen von Bord gehen. Das bedeutete, dass wir den Großteil des Tages mit Putzen beschäftigt waren.

 

03.08.2017

Sonntag. Heute haben wir unsere sieben Sachen gepackt und uns auf die morgige Abreise eingestellt. Besonders viel gab es nicht zu tun. Lediglich eine allgemeine Fragestunde auf der Brücke mit dem Kapitän, dem SBM und dem 2. Offi und die Aushändigung der Praktikumszeugnisse fand statt. Während der Fragestunde konnten wir allerlei Fragen über Ausbildung, Studium und den allgemeinen Schiffsbetrieb stellen. Den restlichen Tag hatten wir zur freien Verfügung.

 

04.09.2017 Last day on Bord

Um 5 Uhr heute Morgen wurden wir vom Chief Mat auf die Brücke gerufen. Der Anblick von Valparaísos Küste war ein wahres Lichtermeer. Gegen 7 Uhr hatten wie schließlich im Hafen angelegt. Nun war es Zeit die letzten Sachen zu packen und gegen 14 Uhr hieß es schließlich Abschied nehmen. Unsere Zeit an Bord der Santa Rita war nun vorbei. Zusammen mit dem 2. Offizier machten wir uns auf zum Hotel. Anschließend besichtigten wir noch ein wenig die Stadt, wobei wir unseren Chief Maat und den 3. Ing. trafen, mit welchen wir noch etwas trinken gingen.

Nach einem guten Abendessen im Hotel, gingen wir Ferienfahrer alle samt noch ein bisschen unseren Abschied feiern.